Der Passagierluftverkehr kam während der Corona-Pandemie nahezu zum Erliegen. Viele Airlines verzeichneten in den für gewöhnlich umsatzstärksten Monaten heftige Einnahmedefizite von bis zu 95%. Die gesamte Luftfahrtindustrie zählt somit zu den am stärksten von Corona betroffenen Wirtschaftssektoren. Es steht außer Frage, dass der Luftfahrt-Betrieb nach Aufhebung von Corona Beschränkungen wieder aufgenommen wird. Ob jedoch alle Airlines und Reiseveranstalter einen einfachen Wiedereinstieg schaffen werden, bleibt noch unklar. Auch die Reisenden müssen sich beim Fliegen in Zukunft auf einige Veränderungen einstellen.
Was passiert mit dem Billigflugsegment?
Die Folgen der Corona-Pandemie werden vor allem bei den Billigfluganbietern ihre Spuren hinterlassen. Das wird in erster Linie das Geschäftsmodell der Billigflieger in Zukunft maßgeblich verändern. Die hohe Nachfrage nach Billigflügen und das Inkaufnehmen einer Reise in einem prall gefüllten Jet wird wohl in Anbetracht der aktuellen Entwicklungen nicht mehr möglich sein. Einige Experten vermuten, dass die Reisenden eine deutliche Erhöhung der Flugpreise und vielleicht sogar längere Flug-Routen zu erwarten haben. Auf der anderen Seite werden die Billigfluggesellschaften weiterhin versuchen ihre niedrige Kostenstruktur im Vergleich zu großen Fluggesellschaften aufrechtzuerhalten. Nach Einschätzungen von Wirtschaftsexperten wird sich der Low-Cost-Segment somit schneller von den Folgen der Corona-Krise erholen können, was ihm einen deutlichen Vorsprung gegenüber den großen Airlines verschaffen würde.
Neue Vorschriften und Schutzmaßnahmen für die Reisenden
Wie und wann das „normale“ Fliegen wieder losgeht, ist schwer vorherzusagen. Eins steht fest. Das Fliegen wird wieder möglich, jedoch anders als früher, an neue Regelungen und bestimmte Sicherheitsmaßnahmen geknüpft sein.
In der ersten Phase von Corona-Lockerungen könnten mache Airlines besonders bei Langstreckenflügen Einschränkungen in der Mitnahme von Fluggästen von max. 50% durchsetzen. Diese Maßnahme würde mehr Sicherheitsabstand zwischen den Passagieren beim Fliegen gewährleisten und somit eine potenzielle Ansteckungsgefahr verringern.
Als weitere Maßnahme wird schon heute das Tragen einer medizinischen oder FFR2-Maske während des gesamten Fluges vorgeschrieben. Bei Nichteinhaltung dieser Regel kann den Fluggästen der Mitflug verweigert werden.
Des Weiteren werden die Passagiere einiger Fluggesellschaften mit eingeschränktem Bordservice rechnen müssen, um unnötigen Kontakt zu vermeiden.
Zudem vermuten die Experten, dass auch die Einreisebestimmungen mancher Länder neudefiniert werden. Diese können für die Reisenden sowohl Vor- als auch Nachteile bedeuten. So könnten zum Beispiel durch die Digitalisierung einiger Prozesse bei der Abfertigung die Wartezeiten verkürzt und die Abflugverspätungen verringert werden. Auf der anderen Seite wird schon heute darüber diskutiert, ob manche Länder nur den Passagieren mit negativen Testergebnissen und ausschließlich beim Vorzeigen eines Impfnachweises die Einreise erlauben werden. Bislang gehen die Meinungen zur Impfpflicht stark auseinander.
Es wird außerdem darüber diskutiert, ob an großen internationalen Flughäfen sogenannte Corona-Schnelltests angeboten werden sollten. Auf diese Weise soll den Reisenden der Gang zum Hausarzt erspart und die Durchreise angenehm gestaltet werden.
Tipps für stressfreie Reise nach Aufhebung von Corona-Beschränkungen
Damit dem langersehnten Urlaub oder einer Geschäftsreise nichts im Wege steht, sollten Sie vor der Buchung der Flugtickets folgende Informationen beschaffen:
Infektionsraten der Länder inkl. lokaler Quarantäne-Regelungen stets im Auge behalten
Tagesaktuelle Informationen über die Einreisebestimmungen der jeweiligen Reiseländer beim Auswärtigen Amt holen
Informationen zu Lokalisierungen von Impfzentren sowohl im In- als auch im Ausland
Möglichkeiten von digitalen Impfnachweisen
Ausweichmöglichkeiten bei unerwarteten Force Majeure während der Reise
Abschluss einer Reiserücktrittversicherung (wird während der Corona-Pandemie besonders empfohlen)
Abschluss einer Auslandskrankenversicherung (wird selbst bei kurzer Reisedauer empfohlen)